Software Developer in Switzerland

Wie findet man eine Stelle als UX UI Designer?

Dieser Beitrag ist von Dennis Lenard, den Geschäftsführer bei der UX Design Agentur Creative Navy.

Offene Stellen für UX UI Designer gibt es immer, den Job tatsächlich zu bekommen ist aber nicht so einfach. Vor allem Junior Designer stellen sich oft verkehrt an, weil sie nicht wissen, dass Arbeitgeber bei Designpositionen ganz anders denken als bei normalen Positionen.

Ich habe schon mehr als 3000 Bewerbungen gesehen und habe auch viele unserer Kunden bei der Selektion von Designern beraten.

Ein Designjob ist einzigartig.

Bei den meisten Jobs in dieser Welt geht es darum etwas auszuführen, selbst wenn man auch eine gewisse Freiheit hat. Dann gibt es Jobs wo viel Kreativität gefragt wird, es gibt aber trotzdem einen ziemlich strikten Rahmen, in dem man sich bewegen kann. Der Rahmen wird von technischen Kriterien gegeben, oder vom Team, oder der Unternehmensstrategie.

Jobs im Bereich digital Design sind anders, weil es hier darum geht einen Rahmen zu schaffen. Es gibt viele Einschränkungen was man alles als Designer machen kann, aber im Endeffekt muss man etwas ins Leben rufen, das sich niemand hätte vorstellen können. Oft muss man nicht eine Lösung finden, sondern sogar das Problem neu definieren.

Nicht alle HR Leute begreifen wie tief dieser Unterschied geht, aber alle Unternehmer haben ein intuitives Gespür dafür, dass es bei Designern wirklich einen guten Fit braucht. Deshalb fragen sie mich oft „Wie könnte sich jemand in meinen Kopf versetzen?“. Ich bin mir sicher, dass viele Unternehmer jemanden einstellen würden, sich aber nicht trauen es überhaupt zu versuchen. In dem Sinne gibt es in der Wirtschaft viele versteckte Designpositionen.

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1. Die Jobsuche wie ein Designer angehen

Leute, die einen Designer suchen, suchen jemanden der mitdenkt. Bei der Bewerbung muss man genau das beweisen: dass man als Designer denkt. Dieses Prinzip muss in allen Schritten zur Aussprache kommen und die beste Methode um das zu machen, ist es tatsächlich wie ein Designer während der Bewerbung vorzugehen.

Der Designer ist das Produkt, wie und was man kommuniziert ist das Design und der Arbeitgeber ist der User. Wer sich so benimmt, landet einen Designjob viel schneller als jemand der einfach die alte Masche zieht: Portfolio aufklatschen, Tausend E-Mails verschicken und hoffen. Im echten Designerleben löst man Probleme ja wohl auch nicht so?

Als Arbeitgeber wünsche ich mir einen Designer, der einen Aufwand macht, um meine User wirklich zu verstehen und dann einen Aufwand macht, um treffende Lösungen zu finden. Wenn sich jemand bewirbt, der einen Aufwand macht, um mich zu verstehen und dann einen Aufwand macht, um mir das zu geben, was überzeugend wirkt, dann ist mir klar, dass ich eine Topkandidatin vor mir habe.

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2. Gelegenheiten auswählen

Der erste Schritt ist es Gelegenheiten zu finden und zu klassifizieren. Wenn ich einen größeren Aufwand als Bewerber mache, kann ich mich bei weniger Jobs bewerben. Das lohnt sich, ich muss aber selektiv vorgehen. Deshalb sollte man erst eine Liste von Jobs zusammenstellen und jeden nach der Attraktivität bewerten. Gern darf die Attraktivität auch auf mehrere Kriterien unterteilen.

Dazu sollte man noch bewerten wie gut man zum Job passt. Das sollte so ehrlich/realistisch wie möglich gemacht werden. Drei Stufen reichen aus:

  • Passt – alle Basis Kriterien sind erfüllt, und auch viele der Wunschkriterien
  • So und so – die Basis Kriterien sind erfüllt die Wunschkriterien aber kaum
  • Kaum – alles andere

Gern kann man auch erst eine Shortlist erstellen und nur danach eine Bewertung abgeben. Wichtig ist aber, dass man bei den Top 5 bis 10 Gelegenheiten eine kleine Recherche bereits in dieser Phase macht. Zweck der Sache ist nicht irgendeine Liste zusammenzutragen, sondern ein Verständnis für das Gesamtbild zu entwickeln.

Bonus: in diesem Schritt sollte man die top 5 bis 10 Design Job Annoncen vergleichen um zu sehen was sie alle gemeinsam haben und was sie verschieden macht. Darauf kommen wir nochmal zurück.

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3. Das Firmenprofil als Grundstein

Ähnlich wie bei UX Design wo man mit einem User Persona beginnt, sollte man bei der Bewerbung mit einem Arbeitgeberprofil starten. Eine kurze Recherche sollte ein Bild davon geben was die einzigartige Position des Arbeitgebers ist und was für die Firma wichtig sein könnte.

Folgende Aspekte sollte man sich anschauen:

  • Größe, Industrie, Produktpalette, Teamstruktur
  • Marktposition, Strategie, Konkurrenz, Ziele
  • Allgemeine Informationen zur Kultur
  • Sonstige Details die man in der Annonce findet

Um sich ein treffendes Bild zu machen, sollte man sich mehrere Kanäle anschauen, nicht nur das Designer Job Posting: die Webseite, Social Media, LinkedIn, Presse, Rezensionen über die Produkte, Vergleiche mit Konkurrenten, usw. Wenn man schon auf LinkedIn ist, darf man ruhig ein paar relevante Angestellte adden und sie fragen, ob man die strategischen Ziele richtig erfasst hat.

Das Profil des Arbeitgebers sollte dann folgende Kapitel beinhalten:

  • Kurze Beschreibung
  • Strategische Ziele
  • Top Anforderungen des Postings, die einzigartig sind
  • Basis Anforderungen die auch andere haben

Am Ende sollte man klar verstehen nach welchen Nuancen der Arbeitgeber sucht und wieso.

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4. Bewerbung als UX-Designer vorbereiten

Nun kommt es zum Schritt wo man die gute Vorbereitung nutzt: die Bewerbung schreiben. Bei jedem Job gibt es eine andere Prozedur, um sich zu bewerben, bei manchen per E-Mail, bei anderen durch einen Fragebogen.

Aus Sicht des Arbeitgebers sind die Bewerbungen alle ähnlich, weil sie durch die gleiche Prozedur zustande kommen, deshalb muss man jetzt als Bewerber darauf achten in den Antworten oder in der E-Mail die Faktoren zu betonen die auf die besonderen Anforderungen eingehen. Wichtig ist das Gesamtbild.

Die Bewerbung für einen Designer ist ein Gemisch aus Texten und externen Ressourcen. Es wird wahrscheinlich schwierig alles in die Texte einfließen zulassen, was man sagen will. Deshalb ist es auch so hilfreich eine klare Liste an Anforderungen zu haben. Man kann aber auch kreativ sein und einige Elemente anders unterzubringen, z. B. mit einem extra Link oder einem PDF. So wie man beim Design eine visuelle Hierarchie hat, so sollte man auch in der Bewerbung eine Hierarchie von Punkten haben.

Guten externen Content vorbereiten

Meistens ist externer Content ein Lebenslauf und ein Portfolio. Bei dem Portfolio kommt es auf folgendes an. Als Erstes sollte es User Friendly und unkompliziert sein. Das ist leichter gesagt als getan, aber inzwischen gibt es viele Seiten wo man ein gut aussehendes Portfolio erstellen kann.

Sehr wichtig bei einem Portfolio ist es nicht viele Beispiele zu geben, sondern gute Beispiele zu zeigen. Kaum jemand wird Zeit haben sich mehr als 3 Werke anzuschauen, also sollte man als Designer selektiv sein und die Arbeit treffend vorstellen.

Empfehlenswert ist es das Portfolio entsprechend zu strukturieren, mit Beispielen von UX Design und UI Design und vielleicht noch ein anderes Kriterium zu benutzen, wie zum Beispiel Plattform (Mobile, Web, usw.).

In jeder Fallstudie ist es wichtig das Designdenken detailliert zu zeigen, wie hier.

Der gute Eindruck wird nicht vom Endresultat gemacht, sondern von dem Vorgang den man nachweist. Es ist auch keine schlechte Idee zu zeigen, dass man auch Lösungen versucht hat, die nicht funktioniert haben und dass man das selbstständig gesehen hat.

Es ist nicht schlecht auch einige Blogartikel zu verfassen die den gesamten Entscheidungsprozess für ein Detail schildern, wie zum Beispiel dieser Beitrag zu Buttondesign.

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5. Was für Arbeitgeber wirklich wichtig ist

Für jemanden der UX UI Designer sucht sind folgende Kriterien wichtig:

  • Technisches Know-how, d.h. der Designer muss die wesentlichen Software-Programme beherrschen (Figma oder Sketch, Umgang mit Sketch, Adobe Creative Cloud) – das sieht man im Portfolio
  • Geschick darin Produkte, Zusammenhänge und User zu verstehen – das sieht man in Fallstudien und darin wie der Designer Kommuniziert
  • Flexibilität im Denken und eine positive Einstellung gegenüber Änderungen – das wird im Interview geklärt
  • Neugier und Lust zu Lernen – das sieht man sowohl aus der Bewerbung, als auch im Interview

Konklusionen

Das Ziel der Bewerbung als Designer sollte es sein zu zeigen, dass man sein Zielpublikum versteht, selbst wenn es nicht einfach ist, und sich dann an die Bedürfnisse anzupassen. Das bedeutet einen etwas größeren Aufwand für jede einzelne Bewerbung, aber es lohnt sich.

Man muss zeigen, dass man wie ein Designer denkt und handelt, und zwar von der ersten E-Mail bis zum Portfolio. Das kann man nur durch einen strukturierten Prozess erreichen, selbst wenn es nicht der ist der hier beschrieben wurde.

Empathie, Struktur, Disziplin und die Kraft Prioritäten zu setzen sind die wichtigsten Kriterien die einen guten Designer ausmachen.

Wenn Sie bereit sind den nächsten Schritt zu machen, schauen Sie sich die Stellenangebote hier an.


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